Today's post is a review of a german book. For those of you who don't speak german (or are not interested in books), don't worry, I'll be back tomorrow with more nail polish :-)
Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey!
Bildquelle: Amazon |
Normalerweise rezensiere ich hier nur Bücher, die ich zu ebendiesem Zweck zur Verfügung gestellt erhalten habe. Heute möchte ich ausnahmsweise ein Buch vorstellen, das ich mir selber gekauft habe und so toll fand, dass ich es euch nicht vorenthalten möchte:
Sophie Seebergs "Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey!"
Entdeckt habe ich das Buch durch die Empfehlung von Tommy Krappweis (erinnert sich noch jemand an RTL Samstag Nacht?).
Inhalt
"Sophie Seeberg kriegt es hautnah mit, das Leben, denn die Psychologin begutachtet Familien fürs Gericht. Sie erlebt dabei schockierende und traurige, aber auch komische und skurrile Geschichten. Wenn zum Beispiel der Vater nicht zum Termin erscheint, weil er betrunken auf der Straße eingeschlafen ist – neben dem Bollerwagen voller Diebesgut. Oder wenn die Mutter ihren erwachsenen Sohn behandelt, als wäre er ein Kleinkind. Seeberg zeigt uns den ganz normalen Familienwahnsinn und behält dabei immer einen unnachahmlichen Sinn für Humor."
(Quelle: Amazon)
- Taschenbuch: 256 Seiten
- Verlag: Knaur TB (2. Dezember 2013)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3426786036
- ISBN-13: 978-3426786031
- Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 12,4 x 2,2 cm
Gekauft habe ich mir das Buch bei Amazon (auch für den Kindle zu haben), es sollte aber auch in jeder andern Buchhandlung erhältlich sein.
Mein Fazit
Mit viel Humor, der meistens aus der Absurdität der
Situation selbst ensteht und nicht nur die Autorin, sondern auch den Leser vor dem Verzweifeln schützen möchte, aber auch dem nötigen Ernst schildert Sophie Seeberg in
ihrem Buch mehrere Anekdoten aus ihrem Berufsalltag als Gerichtsgutachterin in
Familienrechtssachen. Dabei erzählt sie so detailgetreu und lebensecht, dass
ich durchgehend das Gefühl hatte, mit ihr zusammen bei den besuchten Familien auf
dem Sofa zu sitzen und den betreffenden Personen zuzuhören – nicht immer eine
sehr appetitliche und manchmal auch eine richtiggehend beängstigende Vorstellung.
Entgegen der Erwartung, die der Titel wohl erweckt, macht sich Frau Seeberg jedoch nie über die besuchten Familien lustig und vergisst auch nicht, die Tragik und den Schmerz, die hinter jedem dieser Fälle stecken, klarzustellen.Während eines grossen Teils des Buchs hatte ich Tränen in
den Augen, sei es vor Lachen, vor Rührung und teilweise auch einfach vor Wut
und Unverständnis. Ich gebe ja zu, ich bin grundsätzlich sehr nahe am Wasser
gebaut, aber wen diese Lektüre kalt lässt, der hat einfach kein Herz. Ich bin
Frau Seeberg aber dankbar, dass sie sich zur Niederschrift nur solche Fälle
ausgesucht hat, die für das Kind oder die Kinder ein gutes Ende nahmen. Ich bin
sicher, es gibt bei jeder Gutachterin auch Fälle, bei denen der Richter
schlussendlich nach Ansicht der Fachperson „falsch“ entscheidet, aber die wären
für das Laienpublikum, das schlussendlich mit diesem Buch angesprochen werden
soll, wohl zu deprimierend und unverständlich. So konnte ich mich bei jedem
Fall über das gute Ende freuen, das manchmal die Form einer Fremdplatzierung
annahm, in anderen Fällen aber auch „nur“ in einem Wechsel an eine Schule mit
weniger engstirnigem Lehrpersonal bestand.
Einen Kritikpunkt möchte ich zuletzt aber doch noch anbringen:
das Buch ist viel zu kurz! Ich habe die rund 250 Seiten in einem Rutsch
durchgelesen und hätte gerne noch stundenlang so weitergemacht, ich konnte es einfach
nicht mehr aus der Hand legen. Frau Seeberg, ich will mehr!
Diese Rezension erscheint auch auf Aglayabooks
Diese Rezension erscheint auch auf Aglayabooks
Was für eine tolle Idee für ein Buch - nur zu gern verdrängen wir diese Lebensgeschichten hinter Statistiken. Meine Schwester ist Pflegemutter und im Laufe der Jahre habe ich viel erlebt und gehört, dass genau Dein Fazit wiederspiegelt und wieviele dieser Geschichten gut ausgehen - mehr als man eigentlich befürchtet! Ich wünsche Dir einen schönen Tag xxx
ReplyDeletePflegemutter zu sein ist sicher nicht einfach, ich glaube nicht, dass ich das könnte. Aber es ist schön und auch sehr wichtig, dass es Leute wie deine Schwester gibt, die Kindern, bei denen viel schiefgelaufen ist, ein neues (wenn auch nur vorübergehendes ) Zuhause geben.
DeleteI wünsche dir o e schöne Tag (no zwöi mau bügle u när Ferie, juhu) :-)